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 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. 1. Korinther 15,14


"Mit der Auferstehung Christi steht und fällt der Glaube", sagte ein ehemaliger Studienkollege einmal zu mir, der gegenwärtig evangelische Religion auf einem Gymnasium unterrichtet. Er selbst bezeichnete sich nicht als besonders bibeltreu, aber er zweifelte nicht an der Auferstehung Christi. Zu Ostern gedenken wir dieses Ereignisses, das der Apostel Paulus in unserem Andachtstext als den Beweis für die Glaubwürdigkeit des Christentums schlechthin bezeichnet hat.

Dass Jesus starb, wird auch von außerbiblischen Quellen bestätigt. Sein Tod steht also nicht zur Debatte. Doch warum können wir mit Fug und Recht glauben, dass Christus wirklich von den Toten auferstand?

Tatsächlich sind die Berichte des Neuen Testaments über die Auferstehung so abgefasst, als wüssten die Autoren, dass dieses Ereignis irgendwann einmal angezweifelt werden würde. So wird mehrfach betont, dass das Grab Jesu - obwohl von römischen Soldaten bewacht - am Sonntag nach der Kreuzigung leer vorgefunden wurde (Mt 27,64; Kap 28, Lk 24, Joh 20 u. a.). Nachdem einige Frauen dies den Jüngern berichtet hatten, überzeugten sie sich selbst davon. Sogar der "Zweifler" Thomas musste die Tatsache der Auferstehung anerkennen (Joh 20,27.28). Schließlich erwähnt Paulus, dass es 500 männliche Zeugen des Auferstandenen gab (1 Kor 15,6). Eine solche Menge von Augenzeugen würde vermutlich jedes Gericht von der Glaubwürdigkeit einer Aussage überzeugen.

Im Übrigen macht es keinen Sinn, wenn die Jünger an der Auferstehung Jesu festgehalten und dafür in Kauf genommen hätten, verlacht, verfolgt und getötet zu werden. Für eine bewusste Lüge bringt man sich selbst nicht in Lebensgefahr, wenn es eine gefahrlose Alternative gibt: Sie hätten den Glauben an Jesus als den verheißenen Retter einfach aufgeben und in ihr vorheriges Leben zurückkehren können. Sie hätten zwar eine schwere Enttäuschung verarbeiten müssen, aber das hätten sie zweifellos bewältigt.

Dieser Jesus, für den sie bereit waren, Schmach und Schande zu ertragen, gab ihrem Leben einen neuen, tieferen Sinn. Und das Schöne ist: Auch uns gilt, was Jesus über sich gesagt hat: "Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen

und zu retten." (Lk 19,10 GNB) Unser Glaube ist nicht vergeblich!

Thomas Lobitz


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