Offenbarung 9 beinhaltet die 5. und 6. Posaune und ist eine direkte Fortsetzung des vorherigen Kapitels, das mit dem Aufkommen des Säkularismus endete.

Offenbarung 9,1.2
Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens.


Wie auch in der dritten Posaune begegnet uns hier wieder der gefallene Stern, welcher ein Symbol für Satan ist (näheres hierzu unter Offenbarung 8). Im Gegensatz zur dritten Posaune wird diesem Stern jetzt der Schlüssel zum Abgrund gegeben. Der Schlüssel ist ein Symbol für Macht:

Offenbarung 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf ...

Während der gefallene Stern den Abgrund öffnet, schließt ein nicht-gefallener Engel in Offenbarung 20,1.2 Satan in den Abgrund ein. Der Abgrund (griechisch = Abyss) wird in der Bibel als Satans Reich oder auch als Gott-Ferne beschrieben:

Lukas 8,30.31 Und Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn es waren viele böse Geister in ihn gefahren. Und sie baten ihn, daß er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren.

In der fünften Posaune erhält Satan von Gott also die Macht, seinen dämonische Einfluss über die Welt auszubreiten. Sicherlich deshalb, weil die Menschen Gottes Gnade, seine Gebote, seine Liebe immer mehr und mehr zurückwiesen. Und wenn Gott zurückgewiesen wird, wird eine andere Macht die Lücke füllen:

Glaube, dem die Tür versagt,
steigt als Aberglaub' ins Fenster.
Wenn die Götter ihr verjagt,
kommen die Gespenster.


Der Abfall in der Kirche hat dem Säkularismus den Weg bereitet. Die Zeit der Aufklärung war gekommen. Auch wenn Menschen das heute als etwas Positives ansehen und es ja auch positive Dinge dabei gibt, so sieht es aus der Sicht Gottes doch ganz anders aus. Die Aufklärung, d. h. die Trennung von Kirche und Staat, die im 16 Jhdt begann, führte letztendlich zur französischen Revolution, zur Evolutions-Theorie und zum Unglauben und moralischen Verfall des 21. Jhdt. Und dies wird sich bis zur Wiederkunft Jesu fortsetzen:

Lukas 18,8 Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?

Satan bekam Macht und die Sonne der Gerechtigkeit verfinsterte sich. Was aus dem Brunnen und aus dem Rauch kam, schildert der nächste Vers:


Offenbarung 9,3.4
Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.


Aus dem Rauch des Brunnens kamen Heuschrecken, die ab Vers 7 genauer beschrieben werden. Anhand dieses Verses kann man erkennen, dass Satan nicht uneingeschränkt handeln kann. Noch immer hält Gott die Zügel der Weltgeschichte in der Hand. Denn Gottes Volk, d. h. diejenigen, die das Siegel Gottes hatten, durften von Satan und seinen Dämonen nicht angetastet werden. Dazu gibt es einen interessanten Bibeltext:

Lukas 10,18.19 Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.

Die Jünger Jesu hatten von Gott die Macht über Satans Engel bekommen. Und Jesus verglich diese mit Schlangen und Skorpionen. Dies unterstreicht die Tatsache, dass die Heuschrecken nur Macht wie Skorpione hatten. Sie konnten die wahren Nachfolger Jesu nicht überwinden!


Offenbarung 9,5.6
Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht daß sie sie töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden, sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen.


Auch dieser Vers bezeugt, dass Gott die Macht Satans beschränkt. Er durfte Menschen zwar quälen, aber nicht töten. Wobei es hier sicherlich um psychische Qualen geht. Als Beispiel einer meisterhaft psychischen Qual sei die unbiblische Lehre einer ewigen Hölle genannt. Wenn eigene Werke und Taten Gottes Gnade verdrängen, kann ein Mensch nie seinen Frieden finden. Denn den Frieden mit Gott findet man nur durch Jesu Gerechtigkeit (vgl. Römer 5,1). Wer aber diesen Frieden nicht findet, dem schwebt immer der Gedanke der ewigen Qual im höllischen Feuer vor Augen. Kein Wunder, dass Menschen lieber sterben wollten, als mit diesem Gedanken zu leben.

Es stimmt zwar, dass die Bibel den Begriff "Hölle" verwendet. Aber sie meint damit das ewigliche Verlorensein in der Nicht-Existenz. Die Bibel kennt keinen rachsüchtigen Gott, der Menschen wegen ihrer Verfehlungen für alle Zeit quälen lässt. Gott ist ein Gott der Liebe. Und aus diesem Grund ist folgende Seite wirklich empfehlenswert, da selbst heute noch die allermeisten Christen ein falsches Verständnis darüber haben:
Der Zeitraum von fünf Monaten wird auch im Bericht über die Sintflut erwähnt (vgl. 1. Mose 7,24). 150 Tage lange stiegen die Wasser der Sintflut und vernichteten alles Leben auf der Erde. Die Sintflut war Gottes Gericht über seine Feinde. Gottes Freunde dagegen, nämlich Noah und seine Familie, wurden in der Arche von Gott bewahrt. Wenn man den Zeitraum nach dem Jahr-Tag-Prinzip verstehen möchte, ergeben sich daraus 150 Jahre.

Wann aber beginnt oder endet dieser Zeitraum?

Kapitel 9 gibt auf diese Frage keine Antwort. Dazu muss man sich die Erweiterungen der sechsten Posaune anschauen, die in Offenbarung 10 und Offenbarung 11 erwähnt werden. Und zwar leiten beide Kapitel Ereignisse ein, die am Ende der 1260 Jahre-Prophezeiungen stattfinden sollen. Diese Prophezeiungen (1260 Tage, 42 Monate oder auch 3,5 Zeiten aus verschiedenen Kapiteln des Buches Daniel und der Offenbarung) enden alle im Jahr 1798 n. Chr. Die sechste Posaune fällt somit in die Zeit nach 1798. Daher macht es Sinn, das Ende der fünf prophetischen Monate oder auch 150 Jahre der fünften Posaune auf das Jahr 1798 n. Chr. zu datieren. Beginnen würde die Posaune dann im Jahr 1648 n. Chr. (1798 - 150).

Im Jahr 1648 endeten zwei Kriege. Der 80-jährige Krieg und der 30-jährige Krieg. Der 30-jährige Krieg war u. a. auch ein Religionskrieg. Der Westfälische Friede von 1648 beendete diesen Krieg und garantierte "Religionsfreiheit" und auch "Rechtsgleichheit" für Katholiken, Lutheraner und Reformierte. Gleichzeitig markiert das Ende dieses Krieges den Beginn der Epoche des Rationalismus und der Aufklärung, welche schließlich zur französischen Revolution führten, die in Offenbarung 11 beschrieben ist.


Offenbarung 9,7-11
Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind, und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der Menschen Antlitz; und sie hatten Haar wie Frauenhaar und Zähne wie Löwenzähne und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen, und hatten Schwänze wie Skorpione und hatten Stacheln, und in ihren Schwänzen war ihre Kraft, Schaden zu tun den Menschen fünf Monate lang; sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds; sein Name heißt auf hebräisch Abaddon, und auf griechisch hat er den Namen Apollyon.


Diese Texte machen deutlich, dass die Heuschrecken symbolisch zu verstehen sind. Denn laut Sprüche 30,27 haben Heuschrecken keinen König. Die Heuschrecken stellen deshalb Satans Armee dar, mit denen er Krieg gegen die Menschen führt. Die verwendeten Symbole zeigen den großen Einflussbereich Satans auf:
  • Kronen sind ein Symbol für Könige
  • Das Menschen Antlitz symbolisiert natürlich Menschen
  • Da Frauen in der Bibel ein Symbol für Kirchen sind, deutet das Frauenhaar religiöse Züge an
  • Zähne wie Löwenzähne deuten laut Joel 1,6 auf ein riesiges Heer hin
  • Die Schwänze sind nach Jesaja 9,14 ein Symbol für falsche Propheten
Unter dämonischem Einfluss führten Menschen an Königshöfen und in der Kirche Satans Pläne aus, um Menschen den Zugang zum Evangelium, wie es nur in der Bibel zu finden ist, zu versperren. Ein sehr gutes Buch, das erklärt, wie Satan und durch welche Helfer er in der christlichen Geschichte gewütet hat, ist das Buch "Vom Schatten zum Licht" von Ellen White. Dieses Buch ist absolut lesenswert!

Empfehlung


Offenbarung 9,12
Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe danach.


Die drei Wehe sind aus Gottes Sicht besonders dramatisch, weil sie die Menschheit auf die große Auseinandersetzung vorbereiten, die über die gesamte Erde kommen wird. Die göttlichen Gerichte der ersten vier Posaunen sollten die Menschen warnen und zur Umkehr bewegen. Ab der fünften Posaune gehen diese Warnungen nun in dämonische Wehe über.


Offenbarung 9,13-16
Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott; die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Laß los die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat. Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen. Und die Zahl des reitenden Heeres war vieltausendmal tausend; ich hörte ihre Zahl.


Die Einleitungsszene der sechsten Posaune führt uns zurück an den Anfang der Posaunen in Offenbarung 8. Noch immer ist es der gleiche Altar und noch immer geht es um Gottes Gerichte.

Die vier Engel erinnern an die vier Engel in Offenbarung 7. Dort hielten die Engel allerdings die vier Winde der Erde fest, bis eine bestimmte Gruppe - die 144000 - von Gott versiegelt wurde. Die Engel der sechsten Posaune sind allerdings gebunden. Und zwar an den Strom Euphrat. Da wir immer noch in der Symbolsprache sind, sollten wir auch den Fluss Euphrat symbolisch verstehen. Der Euphrat floss durch das antike Babylon. Und in Offenbarung 16,12 wird in der sechsten Plage genau dieser Fluss austrocknen. Bei der sechsten Plage geht es allerdings nicht um die Türkei oder den Irak oder um andere Länder, durch die der Euphrat heute fließt, sondern um das endzeitliche Babylon bestehend aus Drache, Meertier und Erdentier. Und beide Bewegungen, d. h. die 144000 und das endzeitliche Babylon, haben ihren Anfang zu Beginn des 19. Jhdt. Und zwar nach der französischen Revolution, bei der dem Papsttum durch Napoleons General eine tödliche Wunde zugefügt wurde.

Und während das Meertier seine Wunden leckt, hatte Gott seinem Volk die nötige Ruhe verschafft, um sich auf die Bibel zu konzentrieren, die von diesem Zeitpunkt an durch Bibelgesellschaften auf der ganzen Welt verbreitet wurde. Gläubige Menschen studierten die Schrift und als Folge wurden große Wahrheiten aus der Bibel entdeckt (vgl. Daniel 12,4), die dazu führten, dass die 144000 überhaupt erst entstehen konnten. Auch hier zeigt sich wieder einmal Gottes großartige Führung für sein Volk und wie er die Weltgeschichte lenkt.

Während die 144000 Gottes Volk repräsentieren, handelt die sechste Posaune von der Entstehung der babylonischen Endzeitmacht. Gottes Armee wird am Ende Satans Armee gegenüber stehen. Und Satans Armee wird aus sehr vielen Menschen bestehen. Eigentlich aus allen, die nicht auf der Seite Gottes stehen werden. Die Bibel sagt, dass es vieltausendmal tausend sein werden. Es werden alle sein, die das Malzeichen des Tieres annehmen werden.

Interessant ist die Aussage "ich hörte ihre Zahl". Diese Aussage kommt in der Offenbarung drei Mal vor:

Offenbarung 5,11 Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend;

Offenbarung 7,4 Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels ...

Offenbarung 9,16 Und die Zahl des reitenden Heeres war vieltausendmal tausend; ich hörte ihre Zahl.


Spätestens an dieser Stelle sollte klar sein, dass wir es mit einem kosmischen Konflikt zu tun haben. Gott und seine Anhänger kämpfen gehen Satan und seine Anhänger. Und dieser Kampf schließt auch die Erde mit ein. Denn am Anfang der Bibel heißt es:

1. Mose 3,15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Es gibt einen Kampf im Himmel. Dessen müssen wir uns immer bewusst sein:

Epheser 6,12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.

Offenbarung 12,7.8 Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.


Hinweis: Die Stunde, der Tag, der Monat und das Jahr beschreiben nicht unbedingt einen Zeitraum, sondern sollen ausdrücken, dass Gott die Entstehung der babylonischen Mächte ab einem bestimmten Zeitpunkt zulässt. Auch hier zeigt sich, dass Gott immer noch der Herr der Weltgeschichte ist. Aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass die Welt auf diesen endzeitlichen Konflikt zusteuert. Und zwar unaufhaltsam. Dieses Mal werden Menschen nicht nur gequält, sondern Gott lässt mehr zu. Sie werden geistlich umkommen. Und zwar ein Drittel der Menschheit. Bis zur siebten Posaune in Offenbarung 11 haben sich dann alle Menschen der einen oder der anderen Seite angeschlossen. Entweder haben sie das Siegel Gottes angenommen oder leider das Malzeichen des Tieres ...


Offenbarung 9,17-19
Und so sah ich in dieser Erscheinung die Rosse und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und blaue und schwefelgelbe Panzer, und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Plagen wurde getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihren Mäulern kam. Denn die Kraft der Rosse war in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denen taten sie Schaden.


Satans Heer wird als Reiter und Rosse dargestellt. Der Panzer wäre nach Epheser 6,14 ein Sinnbild für die Gerechtigkeit Jesu. Die Farben Rot und Blau stehen in Zusammenhang mit dem Heiligtum. Die Frage Rot symbolisert im Heiligtum das Opferblut und die Farbe Blau soll an die Gebote Gottes erinnern. Dazu folgende Bibeltexte:

4. Mose 15,38.39 Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen, daß sie und ihre Nachkommen sich Quasten machen an den Zipfeln ihrer Kleider und blaue Schnüre an die Quasten der Zipfel tun. Und dazu sollen die Quasten euch dienen: sooft ihr sie anseht, sollt ihr an alle Gebote des HERRN denken ...

2. Mose 24,10 ... und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist.


Im Heiligtum kommt allerdings neben Blau und Rot auch noch die Farbe Weiß vor. Nämlich in Form von Leinen oder einer Leinnwand:

2. Mose 26,1 Die Wohnung sollst du machen aus zehn Teppichen von gezwirnter feiner Leinwand, von blauem und rotem Purpur und von Scharlach ...

Das Leinen symbolisiert nach Offenbarung 19,8 die Gerechtigkeit Jesu. Während es also beim Heiligtum um Gottes Gerechtigkeit, um die Gültigkeit seiner Gebote und um das Erlösungsblut geht, fehlt die Farbe Weiß auf den Brustpanzern der Reiter. Dafür wird Schwefelgelb erwähnt. Schwefel allerdings deutet immer auf Gottes Gerichte hin:

1. Mose 19,24 Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra ...

Das Maul oder die Mäuler stehen in der Offenbarung immer in Verbindung mit negativen Mächten. Aus dem Maul kommen Lästerungen (vgl. Offenbarung 13,5). Die Äußerungen und Lehren Babylons töten Menschen. Durch falsche Lehren werden Menschen verführt, denn der Schwanz ist ein Symbol für falsche Propheten. Und auch dass die Schwänze den Schlangen gleich sind, ist ein Hinweis auf satanische Lehre. Denn die Schlange ist nach Offenbarung 12,9 ein Symbol für Satan.

Es geht bei diesem Text also darum, dass das endzeitliche Babylon Gottes Erlösungsplan, wie er im Heiligtumsdienst zum Ausdruck kommt, angreift und durch eigene Erlösungswege ersetzt. Es steht nicht mehr Jesu Blut im Mittelpunkt, dass uns von unseren Sünden retten und uns wieder zurück in die Gemeinschaft mit Gott führen soll, indem wir nach dem Willen Gottes fragen und deshalb sein Gebote halten. Es geht nicht um Gottes Erlösungsplan, sondern um einen anderen Weg der Erlösung. Deshalb warnt Gott auch vor dem Malzeichen des Tieres, weil es am Ende der Weltgeschichte um Gebote Gottes gehen wird. Satan möchte, dass wir in unseren Sünden verharren, damit wir die Erlösung nicht erlangen. Gott möchte hingegen, dass wir ihn als Schöpfer anbeten und deshalb seinen Sabbat heiligen. Denn nach der Bibel gibt es nur einen Weg der Erlösung. Und der heißt Jesus:

Johannes 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Apostelgeschichte 4,12 Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.

Johannes 14,15 Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.

1. Johannes 2,4 Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht.


Doch Babylons Erlösungsangebot wird letztendlich nicht zum Ziel führen, sondern zum Gericht. Dabei ist interessant, dass dem Feuer, Rauch und Schwefel (die drei Plagen), die aus dem Munde aller beteiligter Regierungen und Kirchen kommen und verführerische Lehren darstellen, ebenfalls drei Botschaften gegenüberstehen. Es handelt sich dabei um Gottes letzte Botschaften für die ganze Welt, bevor Jesus mit all seinen Engeln wiederkommen wird. Es ist die Botschaft der drei Engel aus Offenbarung 14:
  • Gib Gott die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts hat begonnen
  • Bete den Schöpfer des Himmels und der Erde an dem Tag an, den er in den 10 Geboten dafür bestimmt hat: dem Sabbat
  • Babylon ist gefallen, denn es verführt alle Völker dieser Erde mit seinen falschen Lehren
  • Wer das Tier oder sein Bild anbetet und deshalb das Malzeichen annimmt, der wird den Zorn Gottes ohne Gnade zu spüren bekommen
Jeder Mensch wird sich am Ende der Weltgeschichte entscheiden müssen. Zwischen dem Siegel Gottes oder dem Malzeichen des Tieres.

Hinweis: Während es einem israelitischen König laut 5. Mose 17,16 nicht gestattet war, viele Rosse zu besitzen, wird Satans Heer als Rosse dargestellt. Ein weiterer Hinweis, dass es sich beim endzeitlichen Babylon um Rebellion gegen Gott handelt.


Offenbarung 9,20.21
Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten sich doch nicht von den Werken ihrer Hände, daß sie nicht mehr anbeteten die bösen Geister und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können, und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei.


Obwohl Gott allen Menschen das Heil als Geschenk anbietet (vgl. Wie erhalte ich ewiges Leben?) werden es doch die meisten Menschen ablehnen. Leider. Denn die Bibel sagt, dass sie auch weiterhin Gottes Gesetz übertreten werden. Sie wollen Gott nicht die Ehre geben und ihn allein anbeten. Und auch die Übertretung der anderen Gebote wollen sie nicht lassen. Und obwohl Babylon bereits am Entstehen ist und viele Menschen darüber entsetzt sein werden, dass ausgehend von Amerika wieder eine globale Verbindung von Kirche und Staat in unserer auch so aufgeklärten Welt entstehen wird (weitere Infos dazu in Offenbarung 13), werden sie sich dennoch von Babylon nicht lösen und Jesus nicht nachfolgen. So werden sehr viele Menschen für die Ewigkeit verloren gehen, weil sie das Gnadenangebot Gottes bis zum Schluss abgelehnt haben.

Hinweis: Das Wort "Zauberei" heißt im Griechischen "pharmakaion" und kommt auch in Offenbarung 18,23 vor. Dies macht deutlich, dass sich die Unbußfertigen von Babylon nicht lösen wollen und es auch nicht tun werden.
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