In zwei Kapiteln der Offenbarung, nämlich in Offenbarung 7 und in Offenbarung 14, wird eine ganz besondere Gruppe von Menschen beschrieben, die von Gott versiegelt und deshalb gemäß Offenbarung 6,15-17 bei der Wiederkunft Jesu bestehen werden: die 144000. Aber wer sind diese Menschen und was macht sie so besonders?

Offenbarung 7,1-4
Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Anfang der Sonne her, der hatte das Siegel Gottes und rief mit großer Stimme .. : Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels


Da Offenbarung 6,17 mit der Frage endet, wer am Tag der Wiederkunft Jesu, dem großen Tag des Zorns, bestehen kann, stellt Offenbarung 7 somit die Antwort auf genau diese Frage dar. Die Engel leiten noch die Geschicke dieser Erde. Sie halten noch die Winde (nach Jeremia 25,31-33 sind Wetter ein Symbol für Kriege) zurück, bis eine Gruppe von Menschen, die Bibel nennt sie die 144000, versiegelt werden. Danach werden die Winde losgelassen und die große Trübsalzeit beginnt.

Was ist das Siegel Gottes, mit dem die 144000 versiegelt werden?

Ein Siegel beinhaltet in der Regel den Namen, das Amt und das Regierungsgebiet dessen, der das Siegel vewendet (z. B. Ludwig XIV, König von Frankreich). In den 10 Geboten der Bibel ist es das vierte Gebot (vgl. Der Ruhetag Gottes), welches genau diese Eigenschaften besitzt. Damit weist und das Sabbat-Gebot auf denjenigen hin, der mit eigenem Finger seine Gebote auf Stein geschrieben hat: Gott, der Schöpfer des Himmel und der Erde:

2. Mose 20,8-11 Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.

Das sind nun die Merkmale seines Siegels:
  • Name: HERR, dein Gott
  • Amt: Schöpfer
  • Regierungsgebiet: Himmel und Erde
Hinweis: "HERR" ist nicht ein Titel, sondern der Name Gottes (vgl. 2. Mose 3,15, 2. Mose 6,3). Im hebräischen Grundtext steht hier JHWH, was Luther mit "HERR" übersetzt hat. Weitere Infos dazu finden Sie in den "Sach- und Worterklärungen" im Anhang der Lutherbibel.

Die 144000 werden von Gott sein Siegel erhalten. Aufgrund der engen Beziehung zu den 10 Geboten können wir davon ausgehen, dass nur diejenigen das Siegel Gottes erhalten werden, die auch seine Gebote halten. Nicht, um durch das Halten der Gebote in den Himmel zu kommen - denn das wäre Werkgerechtigkeit -, sondern aus Liebe und Dankbarkeit. Unsere Liebe zu Jesus drückt sich ja gerade darin aus, dass wir seine Gebote halten werden (vgl. Johannes 14,15). Das Siegel Gottes ist also nicht nur das bloße Halten des Sabbats, sondern viel mehr ein gegründet sein im Wort Gottes, aus dem heraus man selbstverständlich den Sabbat hält. Die Engel warten also so lange, bis das Volk Gottes aus der Bibel die Erkenntnis erlangt hat und den Sabbat halten wird. Die Bibel bestätigt diesen Gedanken, da in Offenbarung 14,12 die Nachfolger Jesu, die am Ende der Zeit nicht das Tier anbeten werden (vgl. Offenbarung 13), mit folgenden Merkmalen beschrieben werden:

Offenbarung 14,12 Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!

Hinweis: Durch das Gesetz Gottes kommt Erkenntnis der Sünde (vgl. Römer 3,20). Weil wir durch das Gesetz erkennen, dass wir Sünder sind, führt uns das Gesetz somit direkt zu unserem Erlöser - Jesus Christus. Wenn wir mit unseren Sünden und mit unserer Schuld zu Gott kommen und ihn um Vergebung bitten, so vergibt er uns gern und schenkt uns die Gerechtigkeit Jesu, mit der wir vor Gott bestehen können (vgl. 1. Johannes 1,9). Da wir nun wissen, dass Jesus stellvertretend für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist und dass wir nur durch Jesus gerecht geworden sind, so richten wir natürlich auch aus Liebe zu Jesus sein Gesetz auf. Weil wir erkennen, dass das Gesetz Gottes gerecht, gut und heilig ist (vgl. Römer 7,12).

Werden denn nur Juden oder Israeliten zu diesem auserwählten Volk gehören?

Israel war schon immer ein Sinnbild für das Volk Gottes, das die Wahrheit über den Erlösungplan Gottes zu Errettung von Sünden besaß. Zur Zeit des AT war es das buchstäbliche Volk Israel. Doch leider hatten die Israeliten den in Daniel 9 zeitlich vorhergesagten Messias verworfen. Dieser Messias sollte die Erfüllung der ganzen Heiligtumssymbolik sein. Die Opfertiere verwiesen auf den einen hin, der sein Leben am Kreuz für die Menschen lassen würde. Leider lehnten die damaligen Juden den Messias mehrheitlich ab. Deshalb konnten sie nicht länger das auserwählte Volk Gottes sein. Im NT ging der Begriff "Israel" deshalb auf die Christen über. Dies ergibt sich z. B. aus folgenden Texten:

Galater 3,29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben.

Galater 6,15.16 Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur. Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten - Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes!


Jeder, der Jesus als seinen persönlichen Erlöser angenommen hat und sich dem Willen Gottes unterordnet, darf sich zum geistlichen Israel zählen, weil er ein Kind Abrahams ist. Auch von den 144000 wird gesagt, dass sie dem Lamm - also Jesus - nachfolgen:

Offenbarung 14,1.4 Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm Hundertvierundvierzigtausend ... die folgen dem Lamm nach, wohin es geht.

Empfehlung


Offenbarung 7,13.14
Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? .. Und er sprach zu mir: Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.


Primär geht es bei den Versen 13 und 14 nicht um die 144000, sondern um die große Schar aus allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern (vgl. Offenbarung 7,9.10). Da aber beide Gruppen durch die große Trübsal gehen, können wir die Verse 13 und 14 auch auf die 144000 anwenden. Denn es gibt niemanden, der einmal bei Gott sein wird, der nicht die weißen Kleider der Gerechtigkeit Jesu anhaben wird. Näheres zur großen Schar, die niemand zählen kann, findet sich in Offenbarung 7.

Die 144000 werden also einmal mit weißen Kleidern vor Gott stehen. Sie haben ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen, d. h. sie haben die Erlösungstat Jesu am Kreuz angenommen und ihre Charakterfehler durch Jesus abgewaschen und gereinigt.

Hinweis: Jesus Christus ist die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt (vgl. Römer 1,17). Diese Gerechtigkeit, mit der wir vor Gott bestehen, können wir nur im Glauben an das sündlose Leben Jesu und an seinen stellvertretenden Tod am Kreuz erhalten. Das Wort Gottes fordert uns aber in Hebräer 12,14 dazu auf, unser Leben zu heiligen, d. h. durch die tägliche Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist unsere sündhaften Neigungen zu überwinden. Jesus kann unsere liebgewonnen Sünden, die wir nicht aufgeben wollen, nicht mit seiner Gerechtigkeit bedecken. Darum gilt es, unser Leben Jesus zu übergeben und ihn darum zu bitten, dass er uns von unseren Fehlern reinigt. Jesus wird dies gerne tun, denn schließlich hat er sein Leben für uns gegeben. Durch den Spätregen wird er die Heiligung dann zum Abschluss bringen, damit alle Nachfolger Jesu für seine Wiederkunft vorbereitet sind.

Hinweis: Die Bibel berichtet davon, dass die Gnaden- oder auch Entscheidungszeit eines Tages enden wird. Jesus beendet dabei seinen Mittlerdienst im himmlischen Heiligtum, bei dem er sich für sein Volk einsetzt. Wenn die Gnadenzeit aber enden wird, wenn Jesus seinen Mittlerdienst beendet, dann werden die Winde der Erde losgelassen und die große Trübsalzeit beginnt. Die Trübsal wird mit den 7 Plagen (vgl. Offenbarung 15/16) und mit dem zweiten Kommen Jesu enden.

Hinweis: Wenn die Tür der Gnade für immer schließt, wird es keine Gelegenheit mehr geben, das Heil zu ergreifen. So wie damals die Arche von Gott geschlossen wurde, so dass kein Mensch mehr hineingelangen konnte, so wird auch das Ende der Gnadenzeit sein. Jeder Fall wird entweder zum ewigen Leben oder zum ewigen Tod entschieden sein:

Offenbarung 22,11 Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig,

Hinweis: Am Ende der Gnadenzeit beginnt die große Trübsal, durch die auch das Volk Gottes gehen muss. Es gibt verschiedene Ansätze zu erklären, warum die Gläubigen noch durch diese Trübsal gehen müssen. Der einleuchtendste Grund für mich ist hierbei der Gedanke, dass die Gläubigen durch diese Trübsal vorbereitet werden, damit sie den Glanz der Herrlichkeit Jesu bei seiner Wiederkunft unbeschadet überstehen können. Offenbarung 6,16 scheint diesen Gedanken zu bestätigen, weil die Verlorenen bei der Wiederkunft Jesu die Herrlichkeit Gottes nicht ertragen können.


Offenbarung 14,1-5
Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm Hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn. .. Und sie sangen ein neues Lied .. und niemand konnte das Lied lernen außer den Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.


In Offenbarung 14 finden wir weitere wichtige Eigenschaften der 144000:

1. Und sie sangen ein neues Lied

Sie sind die einzigen, die die große Trübsal durchlebt haben. Nur sie können deshalb das große Lied der Befreiung aus dieser Zeit singen.


2. Sie sind erkauft aus der Erde

Niemand kann etwas für seine Erlösung beitragen. Es ist ein Geschenk Gottes. Deshalb ist jeder, der die Versöhnungstat Jesu annimmt, erkauft aus der Erde. Der Kaufpreis ist das Blut Jesu:

1. Petrus 1,18.19 ...denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.

Hinweis: Könnte man irgend etwas für seine Erlösung beitragen, so hätte Jesus nicht sterben müssen.


3. Sie haben sich mit Frauen nicht befleckt, denn sie sind jungfräulich

Frauen sind in der Prophetie ein Symbol für Gemeinden. Die reine Frau oder die Braut steht immer für die Gemeinde Jesu, während die Hure für die abgefallene Gemeinde steht. Die 144000 haben die Irrlehre der Hure Babylon, ein Sinnbild aller abgefallenen Gemeinden (vgl. Offenbarung 17), nicht angenommen und sie beten auch nicht das Bild des Tieres an (vgl. Offenbarung 13,13). Sie halten an der reinen Lehre der Bibel fest und halten die Gebote Gottes. Und weil sie nicht Teil von Babylon sind, können die 144000 auch die 3fache Engelsbotschaft aus Offenbarung 14 verkündigen. Denn eine dieser Botschaften lautet, dass Babylon gefallen ist.

1. Korinther 11,2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte.

Hinweis: In Offenbarung 7 wird uns geschildert, dass die 144000 noch nicht versiegelt sind. Wenn die Engel die vier Winde loslassen werden, wird die große Trübsal beginnen. Deshalb werden nur diejenigen dieses Siegel bekommen, die das Bild des Tieres nicht anbeten. Wenn die Versiegelung dann abgeschlossen ist, wenn sich jeder Mensch für oder gegen Gott entschieden hat, werden die Winde losgelassen.


4. Sie sind erkauft als Erstlinge für Gott

Durch die Versiegelung werden sie zum Eigentum Gottes. Diese 144000 werden in der Zeit der Trübsal den Tod nicht sehen und werden lebendig bei der Wiederkunft Jesu als Erstlinge für Gott (vgl. 1. Thessalonicher 4,16.17) verwandelt werden:

1. Thessalonicher 4,15-17 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.


5. In ihrem Munde wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig

Was bedeutet untadelig? Man könnte leicht meinen, untadelig würde sündlos bedeuten. Was aber meint die Bibel damit, vor Gott untadelig zu sein? Untadelig ist, wer:

Psalm 119,1.2   im Gesetz des Herrn wandelt und kein Unrecht tut
Philipper 2,14-16   alles ohne Murren und Zweifel tut und am Wort des Lebens festhält
5. Mose 18,13   keine fremde Götter anbetet und keine spiritistischen oder okkulten Praktiken ausübt
1. Thessalonicher 3,12.13   sich durch Jesus göttliche Liebe hat schenken lassen
1. Timotheus 3,2-4   nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, kein Säufer, nicht gewalttätig, gütig, nicht streitsüchtig und nicht geldgierig ist
1. Timotheus 5,5-7   seine Hoffnung ganz auf Gott setzt

Untadelig bedeutet also keinesfalls sündlos, sondern die Bibel meint damit, dass wir Jesus nachfolgen, seinen Geboten Gehorsam sind, Gott vertrauen, unsere Mitmenschen lieben und unseren Willen dem Willen Gottes unterordnen. Lukas 1,6 erwähnt z. B., dass die Eltern Johannes des Täufers untadlig waren, obwohl im Römerbrief folgendes steht:

Römer 3,22-24 ... Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.

Hinweis: Die Geschichte vom "reichen Jüngling" (vgl. Matthäus 19) lehrt uns, dass ein bloßes Gebote halten oder ein bloßes nicht-gegen-die-Gebote-verstoßen nicht ausreicht, um das ewige Leben zu erhalten. Wir müssen Jesus nachfolgen und unseren Charakter verändern lassen, da er unser Erlöser ist.

Wer also untadelig sein will, oder besser gesagt, wer untadelig werden will, der muss sein Leben durch Jesus umgestalten und seinen Charakter vervollkommnen lassen. Dazu müssen wir aber erst erkennen, dass unser Zustand nicht dem entspricht, wie Jesus ihn haben möchte. Und wir müssen erkennen, dass wir uns selbst gar nicht ändern können. Die große Gefahr besteht jetzt darin, seinen Mangel nicht zu erkennen oder fortlaufend zu versuchen, sich selbst zu bessern. Ohne Jesus. Aber das wird und kann nicht funktionieren. Denn ohne Jesus, d. h. ohne dass er durch den heiligen Geist in uns ist, können wir nichts tun. Darum ist die Botschaft von Laodizea ja auch so wichtig:

Offenbarung 3,14 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.

Wer die Botschaft von Laodizea annimmt und sein Leben und seinen Charakter an Hand der Bibel prüft, der ist auf dem besten Wege. Wer diesen Weg geht und bereit ist, ganz auf Jesus zu schauen, um sich dadurch verändern zu lassen, der wird von Gott den Spätregen erhalten, der die Gläubigen unbeschadet durch die große Trübsal bringt. Wenn wir bereit sind, uns von Gott verändern zu lassen und ihn darum bitten, dann wird Gott seinen Teil machen und uns in das Abbild Jesu verwandeln. Er wird uns den heiligen Geist geben, damit wir in seinen Geboten wandeln werden (vgl. Hesekiel 36,22-27).

Hinweis: Wann wird ein Brief versiegelt? Wenn er fertig oder vollendet ist. Man versiegelt keinen Brief, bei dem man noch etwas ändern oder hinzufügen muss. Bei den 144000 wird es genau so sein. Wenn sie durch Jesu das überwunden haben, was sie von Gott trennt, wenn sie den Spätregen erhalten haben, erst dann werden sie für die trübselige Zeit versiegelt. An einer anderen Stelle wird es so beschrieben:

2.Petrus 3,11.12 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müßt ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.


Offenbarung 7,4-8
Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels: aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend, aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.


Das ist die große Frage: Wie viele sind 144000? Ist die Zahl wörtlich oder symbolisch zu verstehen? Gehen wir beiden Gedanken nach! Aus biblischer Sicht spricht nur ein einziger Grund dafür, dass es genau 144000 Personen sein werden:
  • In Lukas 18,8 steht, dass es am Ende, wenn Jesus wiederkommt, nicht viele Gläubige geben wird.
Doch es gibt viele Gründe dafür, dass es sich bei den 144000 um eine symbolische Zahl handelt:

  • Nach Offenbarung 7 wachsen die 144000 zur große Schar an, die niemand zählen kann und die aus allen Sprachen, Nationen und Völkern kommt. Das ist ein direkter Hinweis zur 3-Engelsbotschaft, da diese an alle Sprachen, Nationen und Völkern gerichtet ist. Die 144000 stellen folglich diejenigen dar, die selbst nicht Teil von Babylon sind, aber durch die Verkündigung der 3 Engelsbotschaften aus Offenbarung 14 die Nachfolger Jesu aus Babylon herausrufen, um sich mit den 144000 zu verbinden und zu einer großen Schar anzuwachsen, die niemand zählen kann.
     
  • In den prophetischen Büchern wie der Offenbarung oder dem Buch Daniel wird vieles in Symbolen ausgedrückt (Winde stehen für Kriege, Frauen für Kirchen, usw.). Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Zahl 144000 eine symbolische Zahl ist. Im AT wird berichtet, dass 8 Menschen die Sintflut überstanden und 3 Menschen Sodom und Gomorra entkamen. Da dies Geschichtsbücher sind, stellen diese konkrete Zahlen dar. Doch in der Prophetie hat vieles symbolischen Charakter.
     
  • Die Zahl Zwölf steht in der Bibel für das Reich Gottes. Das alte Israel hatte zwölf Stämme. Zwölf Steine wurden aus dem Jordan gesammelt, aus denen das Volk einen Altar errichtete. Das Neue Testament kennt zwölf Apostel. Die Mauer des himmlischen Jerusalems hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die Namen der zwölf Apostel. 144000 ist Zwölf mal Zwölf mal Tausend. Diese Zahl ist Ausdruck der Vollkommenheit.
     
  • Als Johannes die Offenbarung schrieb, existierte das Zwölf-Stämme-Volk der Israeliten gar nicht mehr.
     
  • Die Reihenfolge der Aufzählung entspricht auch nicht der israelitischen Tradition (vgl. 2. Mose 1). Zwei Abweichungen fallen auf:

    1. Juda steht an erster Stelle und nimmt damit den Platz Rubens ein. Der Grund hierfür liegt sicher darin, dass Jesus aus diesem Stamm kam.

    2. Der Stamm Dan fehlt völlig. Götzendienst kam in Israel häufig in den Stämmen Ephraim und Dan auf. Abgötterei hat aber im Reich Gottes keinen Platz. Vielleicht ein Grund, warum der Stamm Dan nicht aufgezählt ist.

    Des Weiteren deuten die Namen der Israeliten sicherlich auf die Erfahrung der 144000 hin:

    Juda: Nun will ich dem HERRN danken (1. Mose 29,35)
    Ruben: Der HERR hat angesehen mein Elend (1. Mose 29,32)
    Gad: Glück zu! (1. Mose 30,11)
    Asser: Wohl mir, denn mich werden seligpreisen die Töchter (1. Mose 30,13)
    Naftali: Über alle Maßen habe ich gekämpft ..., und ich habe gesiegt (1. Mose 30,8)
    Manasse: Gott ... hat mich vergessen lassen all mein Unglück (1. Mose 41,51)
    Simeon: Der HERR hat gehört, daß ich ungeliebt bin (1. Mose 29,33)
    Levi: Nun wird mein Mann mir doch zugetan sein (1. Mose 29,34)
    Issachar: Gott hat mir gelohnt (1. Mose 30,18)
    Sebulon: Gott hat mich reich beschenkt (1. Mose 30,20)
    Josef: Gott hat meine Schmach von mir genommen (1. Mose 30,23)
    Benjamin: Sohn des Glücks (1. Mose 35,18)
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