Wie kann man wissen, was die Zukunft bringt?

Briefe an Andreas

Lieber Andreas! Du hast ja schon an verschiedenen Beispielen gesehen, dass die biblischen Prophezeiungen wirklich eintreffen. Heute wollen wir eine sehr wichtige Prophezeiung betrachten. Sie ist die Grundlage zum Verständnis der biblischen Bücher „Daniel“ und „Offenbarung“, die beide für unsere Zeit geschrieben wurden. In diesen beiden Büchern wird diese Prophezeiung teilweise wiederholt und ergänzt.

In dieser Prophezeiung wird die Entstehung bestimmter Weltreiche und die Aufrichtung des Reiches Gottes offenbart. Von den sechs Vorhersagen, haben sich erstaunlicherweise bereits fünf erfüllt. Daher können wir auch mit der Erfüllung der sechsten Voraussage rechnen: das ist die Aufrichtung des Reiches Gottes. Freue Dich, diese Prophezeiung kennenzulernen.

Jesus Christus sprach vom „Propheten Daniel“(Matth. 24, 15). Daniel war Staatsmann und Prophet. Er wird noch heute von Christen, Juden und Moslems sehr verehrt. Er wurde bei der Eroberung Jerusalems im Jahr 605 v. Chr. als junger Mann gefangen genommen und als Geisel nach Babylon deportiert. Dort wurde er durch besondere Umstände unter dem Großkönig Nebukadnezar Ministerpräsident und behielt dieselbe Position auch unter den Königen Darius und Kyrus von Persien.

Nebukadnezar hatte eines Tages einen besonderen Traum, der ihn sehr beunruhigte. Er konnte sich aber am Morgen nicht an den Inhalt erinnern. Daher verlangte er von seinen „Weisen“ (Wahrsager, Zauberer, Beschwörer), dass sie ihm den vergessenen Traum und seine Deutung sagen. Sie mussten eingestehen, dass sie nicht in der Lage sind, das zu tun. Aber Daniel und seine Freunde baten Gott, ihnen den Traum und seine Deutung zu offenbaren. Gott erhörte sie und offenbarte Daniel den Traum. Dieser sagte dann zum König:

„Es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse aufdeckt und den König wissen lässt, was am Ende der Tage geschehen wird.“ (Dan. 2, 27,28 Kath. Pattloch-Übersetzung von Hamp, Stenzel, Kürzinger)

Daniel beschreibt nun dem König seinen Traum:

„Du, o König, hattest ein Gesicht und schautest eine gewaltige Bildsäule. Jene Bildsäule war überaus groß, ihr Glanz ganz außergewöhnlich. Sie stand vor dir. Ihr Aussehen war furchterregend“ (V . 31)


Wie sah die gewaltige Bildsäule aus?

„An diesem Bild war der Kopf aus lauterem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Hüften aus Erz; seine Schenkel waren aus Eisen, seine Füße teils aus Eisen, teils aus Ton“ (V. 32, 33) Daniel fährt fort:

„Du schautest hin, bis sich ein Stein ohne Zutun von Menschenhand loslöste, die eisernen und tönernen Füße traf und sie zermalmte. Da zerstoben im Nu das Eisen, der Ton, das Silber und das Gold. Sie wurden wie Spreu auf den sommerlichen Tennen; der Wind trug sie fort, und keine Spur fand sich mehr von ihnen. Der Stein aber, der die Bildsäule getroffen hatte, ward zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.“ (V. 34, 35)

Nun wollte der König die Bedeutung des Traumes wissen, die auch für uns sehr interessant ist:

„Du, o König der Könige, … du bist das Haupt von Gold“ (V. 38)

Dies ist die erste Erklärung, die Daniel dem König gibt. Er sagt Nebukadnezar, dass er in diesem Standbild das Haupt von Gold darstellt. Damit bedeutet das Haupt aus Gold das Königreich Babylon, das von 605 - 539 v. Chr. existierte. Über den weiteren Verlauf der Weltgeschichte, die hier nur in Umrissen skizziert wird, lesen wir:

„Nach dir entsteht ein anderes Reich, geringer als deines.“ (V. 39)

Das babylonische Reich wurde von den Medern und Persern erobert. Dieses Reich wurde dargestellt durch die Brust und die Arme von Silber. Es war ein Doppelreich, in dem die Perser die Oberhand hatten. An Ausdehnung war es größer als das Königreich Babylon. Auch dieses Reich verschwand wieder – wie vorhergesagt. Das bedeutet, dass sich die zweite Voraussage erfüllt hat.

Die kühnen Eroberungszüge Alexander des Großen schufen das griechische Reich. Die Griechen besiegten die Perser. Daniel beschreibt Griechenland als

„ein anderes, drittes Königreich von Erz, das über alle Länder herrschen wird.“ (V. 39)

Auch dieses Weltreich verschwand wieder – wie vorhergesagt. Das bedeutet, dass sich die dritte Voraussage ebenfalls erfüllt hat.

Vom vierten Weltreich lesen wir in diesem Geschichtsablauf:

„Ein viertes Reich wird hart wie Eisen sein; denn Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles. Wie zerschmetterndes Eisen wird es sie alle zerschlagen und zerschmettern.“ (V. 40)

Dies ist eine treffliche Beschreibung des „eisernen römischen Reiches“. Wer sich den Römern nicht unterwarf, wurde rücksichtslos bekämpft und ausgerottet. Alle Länder, die an das Mittelmeer angrenzten, Mitteleuropa und weite Teile Kleinasiens gehörten zum Römischen Weltreich. Es bestand von 168 v. Chr. bis 476 n. Chr. Das vierte Reich – Rom – kam auf und zerfiel wieder. Das bedeutet, dass auch die vierte Voraussage erfüllt wurde.


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Die Traumauslegung geht weiter:

„Wenn du die Füße und Zehen teils aus Töpfer Ton, teils aus Eisen sahest, so hat das folgende Bedeutung: Das Reich wird nicht einheitlich sein, wird aber etwas von der Härte des Eisens haben; darum sahest du Eisen mit Tonerde gemischt.“ (V. 41)

Die Geschichte bestätigt, dass das riesige römische Reich durch die Völkerwanderung der germanischen Stämme untergegangen ist. Daniel prophezeite im Auftrag Gottes:

„Das Reich wird nicht einheitlich sein.“

Seit dem Untergang des römischen Weltreiches sprechen wir von einem geteilten Europa. Das geteilte Europa wird in diesem Bild durch die Füße mit den Zehen aus Eisen und Ton dargestellt.

Niemand vermag aus Eisen und Ton eine dauerhafte und stabile Mischung herzustellen. Dies ist eine treffende Beschreibung der europäischen Staaten, die zu keiner dauerhaften politischen Einigung kommen.

Es gab genügend Versuche Europa zu einen: Karl der Große, Karl V., Ludwig XIV., Napoleon I., dann durch Heiraten, (vor dem Ersten Weltkrieg waren alle europäischen Herrschaftshäuser verwandt), Adolf Hitler.

Seit Jahrzehnten werden lobenswerte Versuche unternommen, Europa zu einigen in der Europäischen Union. Wird eine politische Union zustande kommen im Sinne der Vereinigten Staaten von Europa? Das Wort Gottes sagt in Vers 43:

„Das Reich wird nicht einheitlich sein.“ Andere übersetzen: „Sie werden nicht aneinander haften“(Elb.Üb), „Sie werden doch nicht aneinander festhalten“ (LU-Üb.).

Diese sechs Worte der göttlichen Prophezeiung waren stärker als alle gut gemeinten menschlichen Bemühungen Europa zu einigen. Wir stellen fest, dass auch die fünfte Voraussage von insgesamt sechs sich erfüllt hat.

Wir erinnern uns, dass König Nebukadnezar in seinem Traum einen großen Stein sah, der herab fiel ohne Zutun von Menschenhand – und das Bild an seinen Füße traf. Der Wind trug alles hinweg und aus dem Stein wurde ein großer Berg, der die ganze Welt erfüllte. Der Stein traf die Bildsäule nicht am goldenen Haupt, er fiel nicht auf die Brust und Arme von Silber, auch nicht auf den Bauch aus Kupfererz, oder auf die eisernen Schenkel.

Der Stein traf die Bildsäule ganz unten und zerschmetterte die Füße. So verstehen wir auch die weitere Erklärung und Auslegung in Vers 44:

„In den Tagen jener Könige errichtet der Gott des Himmels ein Reich.“

Der Ausdruck „In den Tagen jener Könige“, bezieht sich auf die Zeit des geteilten Europa, denn die vorausgegangenen vier großen Weltreiche existieren alle nicht mehr. Das bedeutet, dass zur Zeit der geteilten europäischen Nationen das letzte gewaltige Ereignis stattfinden wird. Was ist das für ein Ereignis? Gott teilt uns mit, was in der Zukunft geschehen wird.

Was mag das für ein Reich sein, das als nächstes Weltreich zur Zeit des geteilten Europa errichtet werden wird? Es ist das Reich, das im Vaterunser erwähnt wird:

„Zu uns komme dein Reich“ oder „Dein Reich komme“.

Es ist das Reich, von dem es im Glaubensbekenntnis heißt: „Von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.“ Es ist kein anderes Reich als das ewige Reich Gottes, das Jesus Christus aufrichten wird.

Im Gegensatz zu allen vorausgegangenen Reichen, die alle untergegangen sind oder beim Kommen Jesu zerstört werden, wird das Reich Gottes ewigen Bestand haben. Das Reich Gottes ist das letzte und endgültige, und der Beginn dieses Reiches ist die Wiederkunft Christi.

Jesus Christus wird sichtbar für alle Menschen, in den Wolken des Himmels und in Begleitung seiner Engel, wiederkommen. Die Wiederkunft Christi wird das gewaltigste Ereignis sein, das die Welt je erlebt hat.

Die vier großen Reiche Babylon, Persien, Griechenland und Rom haben insgesamt 1.081 Jahre Geschichte gemacht. Doch das geteilte Europa existiert bereits 1.500 Jahre und dauert damit schon etwa 400 Jahre länger als alle anderen Reiche zusammen.

Hier kommt nun die berechtigte Frage auf: Warum dauert das geteilte Europa schon so lange? Warum ist der Tag der Wiederkunft Christi nicht schon früher gekommen? Uns wird bewusst, dass, gemessen an der Dauer der früheren Reiche die Zeit der geteilten europäischen Nationen schon längst abgelaufen sein müsste. Der Tag der Wiederkunft Christi hätte schon stattfinden können. Wir leben wirklich am Ende der Weltgeschichte. Das nächste große Ereignis kann jederzeit stattfinden.

Auf dieser Prophezeiung bauen die biblischen Bücher „Daniel“ und „Offenbarung“ auf. Sie wiederholen und ergänzen diese Prophezeiung. Diese beiden Bücher sind für unsere Zeit geschrieben, für die Endzeit (siehe Dan. 12, 4 und 9). Daher darf ich Dir empfehlen, diese beiden Bücher zu studieren. Es gibt auch Fernkurse darüber und CDs.

Ich möchte hier noch einige Gedanken von Prof. Dr. Ing. Werner Gitt aus seinem Buch „So steht’s geschrieben“ einfügen nach einem (gekürzten) Bericht von „factum“ Mai 2009, S. 24 – Er hat als Informatiker die Prophezeiungen mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung geprüft.

„Die Bibel enthält über 3.000 prophetische Aussagen, die sich bereits erfüllt haben. Diese Qualität weißt kein anderes Buch der Weltgeschichte auf. Damit ist uns ein einzigartiges Kriterium zur Prüfung der Wahrheit an die Hand gegeben ... Haben sich die Prophezeiungen zufällig erfüllt oder war das nur möglich, weil Gott der Autor der Bibel ist, der aufgrund seiner Allwissenheit Prophetien geben kann, die dann auch am geschichtlichen Ablauf nachprüfbar sind?

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich über 3.000 Prophezeiungen zufällig erfüllen, ist praktisch Null. Die Zahlenergebnisse der mathematischen Berechnungen wachsen derart ins Gigantische und ins Transastronomische, dass unser Denken und Vorstellungsvermögen weit überfordert ist, um diese Realität angemessen einzuschätzen. ... Durch einen prophetisch mathematischen Beweis kann die Existenz eines allwissenden und allmächtigen Gottes nachgewiesen werden, der mit dem Gott der Bibel identisch ist.“

Ja, die Bibel ist ein erstaunliches Buch. Es ist das wertvollste Buch, das wir haben. Es bringt uns großen Gewinn, wenn wir uns damit beschäftigen.

Herzliche Grüße

Helmut
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