Prophezeiungen über Jesus Christus

Briefe an Andreas

Ich schreibe Dir heute über drei bemerkenswerte Prophezeiungen. Am Schluss werde ich näher erwähnen, dass für acht messianische Prophetien die Wahrscheinlichkeit, dass sie aus menschlicher Weisheit gegeben wurden, 1:1017 ist.


Die Prophezeiung über die Kleidung des Gekreuzigten

König David von Israel, der auch ein Prophet war, sagte im Namen Gottes etwa tausend Jahre vor Christus voraus, wie man mit der Kleidung des Gekreuzigten umgehen würde:

Vorhersage:

„Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen über mein Gewand das Los.“ Ps. 22,19

Wie hat sich diese Voraussage tausend Jahre später erfüllt? Der Apostel Johannes berichtet darüber in Johannes 19,23.24:

Erfüllung:

„Nachdem nun die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie sein Obergewand, machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, dazu den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht von oben an im ganzen gewebt. Und sie sagten zueinander: ‘Wir wollen ihn nicht zerschneiden, sondern um ihn losen, wem er gehören soll.’ So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt: Sie teilten meine Kleider unter sich, und über mein Gewand warfen sie das Los. Die Soldaten nun taten so.“

Hier werden beachtenswerte Einzelheiten berichtet. Mit der Kleidung Jesu sollte auf unterschiedliche Art umgegangen werden:

  • sie verteilen meine Kleider
  • sie werfen das Los um mein Gewand

Unter dem Kreuz befand sich eine Wache von vier Soldaten. Sie verteilten die Kleidung Jesu unter sich. Jeder bekam ein Teil. Aber ein Stück blieb übrig: das Obergewand. Sie wollten es in vier Teile zertrennen, damit jeder ein Viertel bekommt. Dabei stellten sie fest: Das ist ja aus einem Stück gewebt. Das ist wertvoll. Die Soldaten dachten, wenn wir das zerschneiden, dann hat jeder nur ein Stück Stoff. Den eigentlichen Wert haben wir dann zerstört. Und so sagten sie: ‘Es ist besser, wenn einer das ganze Obergewand bekommt, als jeder nur ein Stück Stoff.’ Wie lösten sie das Problem? Sie warfen das Los. Es geschah genauso, wie es eintausend Jahre vorher prophezeit war.

Beachte die genaue Erfüllung der biblischen Vorhersage. Es sind genau so viele Soldaten unter dem Kreuz wie Jesus Kleidungsstücke hatte. Nur eines bleibt übrig. Und die Soldaten gehen mit jedem Teil so um, wie es vorausgesagt worden war.

Könnten wir voraussagen, was mit einem bestimmten Menschen in tausend Jahren geschieht? Wüssten wir wie viel Kleidungsstücke er dann tragen wird? Und wie viel Wachsoldaten da sind? David konnte das aus sich selbst auch nicht wissen. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: Gott hat es ihm offenbart.


Die Vorhersage, dass dem gekreuzigten kein Bein gebrochen wird

Der erste Hinweis wurde durch Mose etwa 1.300 Jahre vor der Erfüllung gegeben.

1. Vorhersage:

„In ein und demselben Haus muss es gegessen werden; du darfst von dem Fleisch nichts aus dem Hause nach draußen tragen. Keinen Knochen dürft ihr daran zerbrechen.“ 2. Mose (Exodus) 12,46

Dieser Text berichtet von der Einsetzung des Passahfestes beim Auszug aus Ägypten. Dieser Hinweis bezieht sich auf das Passahlamm. Dieses Lamm war ein Sinnbild für den kommenden Erlöser. Wir erinnern uns, dass Johannes der Täufer von Jesus sagte, als dieser zu ihm kam, um durch Untertauchen im Jordan getauft zu werden,

„Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ Joh. 1,29

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2. Vorhersage:

Der nächste Hinweis in diesem Zusammenhang wurde etwa 300 Jahre später durch König David gegeben. Dies geschah aber immer noch tausend Jahre vor der Erfüllung.

David kannte die Schriften des Mose. Aber er sagt das, was Mose über das Lamm gesagt hat, über einen Menschen, über einen Gerechten:

„Er behütet jedes seiner Glieder, nicht eines davon wird zerbrochen.“ Psalm 34,21

Erfüllung:

„Da aber Rüsttag war und die Leiber nicht über den Sabbat am Kreuze bleiben sollten – denn der Tag jenes Sabbats war ein großer – baten die Juden Pilatus, es sollten ihre Schenkelknochen zerschlagen und sie abgenommen werden. Da kamen die Soldaten und zerschlugen die Schenkel zuerst des einen und dann des anderen der mit ihm Gekreuzigten. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Schenkel nicht.“ Joh. 19,31-33

Der Rüsttag, von dem hier die Rede ist, ist der Tag, der dem Sabbat (Samstag) vorausgeht, es ist der Freitag. In der Bibel wird er deswegen Rüsttag genannt, weil an ihm die Vorbereitung für den Sabbat geschieht. In diesem Fall handelt es sich um den Tag, den wir heute Karfreitag nennen. Es geht hier um den Tag der Kreuzigung Jesu.

Die Juden hatten eine Bitte an Pilatus. Die Gekreuzigten sollten den Sabbat über nicht am Kreuz hängen. Daher baten sie um Zerschlagung der Beine, damit der Tod der Gekreuzigten rasch herbeigeführt würde.

Pilatus entsprach dieser Bitte. Sie stand genau im Gegensatz zu dem, was in der Bibel vorausgesagt war: Ihm wird kein Knochen gebrochen.

Angenommen, Du wärst bei dieser Gelegenheit in Jerusalem gewesen und hättest um die Vorhersagen gewusst. Hättest Du noch einen Cent gegeben, dass sie sich erfüllen? Die römischen Soldaten hatten den Befehl die Beine zu zerschlagen. Sie machen sich ans Werk. Erst zerschlagen sie dem einen Mitgekreuzigten die Beine, dann dem anderen. Eigenartigerweise gehen sie um Jesus herum. Ob sie eine Scheu gehabt haben? Ob diese römischen Soldaten eine Ahnung hatten, wer Jesus war?

Als sie zu Jesus kommen, stellen sie fest: Er ist ja schon tot. Daher war die Ausführung des Befehls überflüssig geworden. Und so werden Jesus die Schenkelknochen entgegen dem Befehl nicht zerschlagen. Warum? Was hatte Gott tausend Jahre vorher durch David und über eintausenddreihundert Jahre vorher durch Mose voraussagen lassen:

„Er (Gott) behütet jedes seiner Glieder, nicht eines davon wird zerbrochen.“ Psalm 34,21

Die Prophezeiung hat sich genauestens erfüllt. Aber jetzt kommt noch etwas Überraschendes. Die Soldaten unternehmen jetzt etwas ohne Befehl. Und das, was sie jetzt ohne Befehl tun, ist ungefähr 500 Jahre vorher vorausgesagt worden durch den Propheten Zacharias (auch Sacharja genannt). Lesen wir zunächst weiter in Joh. 19, 34-37:

3. Vorhersage:

„…sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und zugleich kam Blut und Wasser heraus. Der dies gesehen [das war der Jünger Johannes], legt Zeugnis dafür ab, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubt. Denn dies geschah, damit die Schrift erfüllt würde: Kein Knochen an ihm soll zerbrochen werden. [2. Mose (Exodus) 12, 46] und wieder ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben. [Zach. (Sach.) 12, 10]

Ohne Befehl sticht nun einer der Soldaten Jesus in die Seite, um sicherzustellen, dass er auch wirklich tot ist. Die Soldaten stellen fest: Er ist tot, denn das Blut hatte sich bereits zersetzt.

Halten wir uns einmal kurz vor Augen, was hier geschehen ist:

Drei Propheten machen Voraussagen, die sich mit letzter Genauigkeit erfüllen. Mose 1.300 Jahre vorher, David 1.000 Jahre vorher und Zacharias (Sacharja) 500 Jahre vor dem Geschehen. Diese drei Männer, die um Jahrhunderte von einander getrennt waren und sich persönlich nicht kannten, machten übereinstimmende Voraussagen.

Woher wussten sie das? War es eine Wahrscheinlichkeitsrechnung? War es Zufall? Es gibt nur eine vernünftige Schlussfolgerung: Die Offenbarungen, die sie erhalten hatten, stammten alle aus ein und derselben Quelle. Und dieser Eine war in allen diesen Jahrhunderten stets da. Gott ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er hat es ihnen offenbart. Es gibt keine andere Schlussfolgerung.


Vorhersage: Christus wird für 30 Silberlinge verraten

1. Vorhersage:

„Selbst mein nächster Freund, auf den ich mich verließ, der mein Brot aß, lehnt sich hinterrücks gegen mich auf.“ (Vorhergesagt durch David etwa 1.000 Jahre vorher in Psalm 41,10)

Die folgende Prophezeiung wurde etwa 500 Jahre vor ihrer Erfüllung durch den Propheten Zacharias (Sacharja) gegeben. Sie steht in Sacharia 11,12.13.

2. Vorhersage:

„Ich sprach zu ihnen: Wenn es euch gefällt, so gebt mir meinen Lohn, wenn nicht, so lasst es bleiben. Da wogen sie mir meinen Lohn vor, dreißig Silberlinge. Der Herr aber sprach zu mir: Wirf ihn dem Silbergießer (andere übersetzen: dem Töpfer) hin, diesen herrlichen Preis, den ich ihnen wert bin. Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie im Haus des Herrn dem Silbergießen (oder Töpfer) hin.“

In Matthäus 10,4 und Matthäus 27,1-10 wird berichtet, was sich 1.000 beziehungsweise 500 Jahre später zugetragen hat.

Erfüllung:

„…und Judas, der Iskariote, der ihn verriet. – Als es Morgen war, fassten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes den Beschluss gegen Jesus, ihn dem Tod zu überliefern. Sie ließen ihn gefesselt abführen und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus. Da nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er verurteilt war, kam Reue über ihn, und er brachte die 30 Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sprach: Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verriet. Sie aber sagten: „Was geht uns das an? Sieh du zu!“ da warf er die Silberlinge in den Tempel, zog sich zurück, ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu legen, denn es ist Blutgeld. Sie hielten Rat und kauften damit den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden. Deswegen heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag. So erfüllte sich, was gesagt worden ist durch den Propheten Jeremias: Sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Schätzwert für ihn, wie er von den Söhnen Israels eingeschätzt worden war, und gaben sie für den Acker des Töpfers wie mir der Herr befohlen hat.“

Alle acht Einzelheiten haben sich erfüllt, obwohl das aus menschlicher Sicht unmöglich war:

  • Christus würde verraten werden.
  • Verraten von einem Freund
  • Verräterlohn 30 Silberlinge
  • Der „herrliche Preis“ war der Preis für einen ausländischen Sklaven.
  • Die Geldstücke sind aus Silber.
  • Sie werden hingeworfen, nicht irgendwo eingelegt oder abgegeben.
  • Der Ort, an den sie geworfen werden, wird der Tempel sein.
  • Das Geld wird dort nicht belassen, sondern würde einem Handwerker gegeben (für den Kauf eines Ackers).

Bei jedem einzelnen Punkt, hätte es viele andere Möglichkeiten gegeben. Gott wusste in seiner Allwissenheit Jahrtausende im Voraus, was geschehen wird. Er ließ es für uns voraussagen, damit wir in der Erfüllung seine Hand sehen und im Gottvertrauen gestärkt werden.


Die Ergebnisse von Prof. Stoner

Der Wissenschaftler Peter Stoner hat in seinem Buch Science Speaks (Die Wissenschaft spricht) zu acht Messianischen Prophezeiungen dargelegt, „dass nach mathematischer Wahrscheinlichkeitsrechnung ein Zufall hier ausgeschlossen ist.“ Er sagt: „[…] wir sehen also, dass die Chance der Erfüllung aller acht Prophezeiungen in einem beliebigen Menschen (von damals bis heute) 1:1017 ist“. Das ergäbe eine 1 mit 17 Nullen = 1:100.000.000.000.000.000. (Die Bibel im Test, Josh McDowell, CLV 2002, Seite 250-1)

Stoner weiter: „Diese Prophezeiungen wurden entweder durch die Inspiration Gottes geschrieben, oder die Propheten schrieben sie nach eigenem Gutdünken.

In solch einem Fall hatten die Propheten nur eine Chance von 1:1017, dass sie sich alle in einem Menschen erfüllten; aber sie erfüllten sich alle in Jesus Christus.

Das bedeutet, dass die Erfüllung allein dieser acht Prophezeiungen beweist, dass Gott die Niederschrift dieser Propheten mit einer Bestimmtheit inspirierte, der es nur mit einer Chance von 1:1017 an Absolutheit fehlt.

Stoner zieht nun 48 Prophezeiungen in Betracht und sagt: „… Wir sehen, dass die Chance der Erfüllung aller 48 Prophetien in einem Menschen 1:10157 beträgt.“

Ich freue mich über Dein großes Interesse Beweise für die göttliche Eingebung der Bibel zu studieren.

Herzlich verbunden

Helmut
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