22.06.2001 Rinderwahnsinn durch Menschenwahnsinn.
Wann kommt der nächste Lebensmittelskandal?


Jahrelang "wähnten" wir Deutsche uns in Sicherheit. Unsere europäischen Nachbarländer schüttelten nur den Kopf über diesen "Wahn" und dachten sich: "Wer nicht sucht, wird natürlich auch nichts finden!" Immer wieder wurde beschwichtigt, schöngeredet und verdrängt. Umso schmerzhafter war dann unsere Landung auf dem Boden der Tatsachen. Wie konnten wir nur ernsthaft glauben, in einer global vernetzten Wirtschaft noch eine "Insel der Seligen" zu sein?!

Schon vor hundert Jahren hätten wir wissen können: Tierische Produkte werden eines Tages ungenießbar...

War die BSE-Krise vorhersehbar?

Inzwischen hat Ex-Gesundheitsministerin Andrea Fischer den zweiten BSE-Skandal in der europäischen Geschichte als GAU (größter anzunehmender Unfall) für die industrialisierte Landwirtschaft bezeichnet. Schön und gut. Aber war denn diese Katastrophe tatsächlich nicht vorhersehbar?

"Die ganze Natur leidet unter der Schuld des Menschen."

"Unterrichtet die Menschen, wie sie Essen ohne die Verwendung von Milch und Butter zubereiten können", riet Ellen White - eine bekannte Siebenten-Tags-Adventistin - bereits im Jahre 1902. "Lehrt sie, dass schon bald eine Zeit kommen wird, in der die Verwendung von Eiern, Milch, Sahne und Butter nicht mehr sicher sein wird, weil die Krankheiten der Tiere parallel mit der Gottlosigkeit der Menschen zunehmen werden. Die Zeit ist nahe, in der die gesamte tierische Schöpfung unter Krankheiten stöhnen wird, die unsere Erde wegen der menschlichen Ungerechtigkeit heimsuchen."

Die Chronik und Geschichte des BSE-Skandals liest sich wie ein Kriminalroman. Eine fast mafiose Verflechtung von Lobby-Politik, Wirtschaft und manipulierter Wissenschaft verhinderte ein rechtzeitiges Eingreifen, um die absehbare Katastrophe doch noch abzuwenden.

Wann kommt der nächste Lebensmittel-Skandal?

Trotz aller Gegenmaßnahmen ist die Gefahr noch lange nicht gebannt. Wir wissen einfach noch zu wenig über diese heimtückische, tödliche Krankheit. Vielleicht kommen wir tatsächlich noch einmal mit einem blauen Auge davon, aber es sieht nicht gut aus. Das wenige, das wir wissen, lässt das Schlimmste befürchten (s. auch Anhang).

"Tiere sind keine Konsumgüter."

Über Jahre hinweg wurde Rinderhirn tonnenweise in Lebensmitteln verarbeitet. Dabei reicht schon 0,1 Gramm verseuchtes Rinderhirn aus, um eine Kuh mit BSE zu infizieren. Wie viele Menschen können da schon den Erreger in sich tragen! Bis es zum Ausbruch von Symptomen kommt, können nämlich zwischen 5 und 50 Jahren vergehen. Das Londoner Gesundheitsministerium hat bereits Notfallpläne für 250.000 Tote verabschiedet. Andere rechnen mit Millionen von Toten in ganz Europa.

Das alles sind natürlich nur Hochrechnungen "für den schlimmsten Fall". Doch leider haben wir im Fall von AIDS gesehen, dass doppelt so viele Menschen starben, wie ursprünglich angenommen worden war. Wir sollten uns deshalb keine falschen Hoffnungen machen: Wahrscheinlich stehen wir erst am Anfang der Krise.

Neue Menschen braucht das Land

Aufgrund der biblischen Prophezeiungen wissen wir, dass Gottlosigkeit auch die moralische Kraft der Menschheit schwächt. Und wir sehen selbst, wie sich das auf die gesamte Umwelt auswirkt. Die weltweiten Ökokrisen wurden durch rücksichtslose Profitgier verursacht und schon in der Bibel vorhergesagt. Trotzdem besteht kein Grund zu Resignation oder Hoffnungslosigkeit. Denn wenn wir auch das menschliche Todesprogramm nicht aufhalten können, so hat doch jeder Einzelne die Möglichkeit, seine Konsequenzen aus der BSE-Krise ziehen.

"Gott schenkt neue Perspektiven für unseren Lebensstil."

"Wir werden wohl nicht nur unseren Ernährungsstil, sondern auch unseren Lebensstil grundsätzlich ändern müssen", so die inzwischen zurückgetretene Ministerin Andrea Fischer. Adventisten bevorzugen tatsächlich seit über einem Jahrhundert einen vegetarischen Lebensstil. Sie wissen, dass der Tag kommt, an dem man sogar auf eine rein pflanzliche (vegane) Ernährung umsteigen sollte. Aber diese präventiven und akuten Gesundheitsmaßnahmen sind letztlich nicht das Wesentliche. Wir brauchen eine Umkehr, die viel umfassender und weitreichender ist. Die Rückkehr zu Gott, unserem Schöpfer, Erlöser und Erhalter.


Quelle: Monatliches Informationsblatt April - Stimme der Hoffnung


Anhang: Wenig bekannte Fakten zum Thema BSE

- Bereits 1996 wurde nachgewiesen, dass Prionen-Proteine (krankhaft verändertes Eiweiß) problemlos den Herstellungsprozess von Gelatine überleben!

- Seit Jahren weiß man, dass Prionen auch auf verseuchten Weiden (evtl. sogar über Pflanzen) übertragen werden können.

- Selbst in der Asche verbrannter Tierkadaver in Großbritannien konnten immer noch Prionen nachgewiesen werden. Es wird befürchtet, dass die Krankheitserreger durch die Verschüttung der Asche ins Grundwasser gelangen.

- BSE kann auch über andere Tierarten übertragen werden, auch wenn diese selbst nicht daran erkranken (bis jetzt an Katzen, Mäusen und Hamstern nachgewiesen).
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